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Andrea Vogel ist die neue Zweite Vorsitzende

Blasmusik Unter-Schönmattenwag: Vorstandswahlen bei der Jahreshauptversammlung

Unter-Schönmattenwag. Die Blasmusik Unter-Schönmattenwag hat die Corona-Krise überstanden. Bei der Jahreshauptversammlung konnte festgehalten werden, dass die Auftritte und Veranstaltungen wieder das Niveau der Zeit vor der Pandemie erreicht hätten. Das wirkte sich auch positiv auf die Vereinskasse aus, denn es wurden wieder mehr Einnahmen verzeichnet, und so konnte Kassenwart Norbert Walter dann auch von einem positiven Jahresabschluss für 2022 berichten.

In ihrem Rechenschaftsbericht listete Schriftführerin Birgit Kunkel 35 Musikproben und 24 Auftritte auf, wobei letztere coronabedingt erst ab dem späteren Frühjahr, beginnend mit dem 1. Mai, möglich waren. An eigenen Veranstaltungen nannte sie das „Schlagerfest“ im Mai und die „Musik zum 3. Advent“, ein Jahreskonzert konnte nicht durchgeführt werden.

Weiter führte sie die Auftritte bei kirchlichen Anlässen sowie bei jährlich wiederkehrenden Ereignissen wie beim Heimatfest-Umzug in Wald-Michelbach oder bei Weihnachtsmärkten an. Drei Kurkonzerte wurden gespielt, einmal in Gras-Ellenbach und zweimal im Elchpark in Wald-Michelbach. Zum ersten Mal trat die Blasmusik bei der Kerwe in Leutershausen auf. Zur Förderung des sozialen Miteinanders wurde zudem ein vereinsinternes Grillfest organisiert.

Für die Kassenprüfer bescheinigt Wolfram Walter dem Rechner eine einwandfreie Buchführung und beantragt anschließend die Entlastung des Vorstandes, die einstimmig erfolgte. Als neue Zweite Vorsitzende wurde dann Andrea Vogel gewählt, ihr Vorgänger Matthias Staat war nicht mehr angetreten. Als Schriftführerin wurde Birgit Kunkel bestätigt, als Vertreterin der passiven Mitglieder die Beisitzerin Thekla Vogel.

Vorsitzender Hans Vogel bedankte sich bei Staat für seine 30-jährige Tätigkeit als Zweiter Vorsitzender und hatte für ihn ein kleines Präsent parat, das er mit dem Wunsch verband, dass Staat auch außerhalb des Vorstandes weiterhin den Verein bei allen Aktivitäten unterstützt. In seinen Schlussworten würdigte der Vorsitzende noch das Engagement von Dirigent Marcel Hamaekers und erinnerte in diesem Zusammenhang besonders auch an das erfolgreiche Neujahrskonzert der Blasmusik im Januar. jün


Quelle: Odenwälder Zeitung

„Mit Abstand“ das beste Konzert

Schönmattenwag. Corona macht erfinderisch. Weil die Orchester in Deutschland nicht mehr proben durften, startete am 22. März die bundesweite Blasmusik-Aktion. Vom ersten Takt an mit dabei: die Blasmusik Schönmattenwag. Sie hatte ihr Musizieren unter das Mottolied „Ode an die Freude“ gestellt, was natürlich immer zu hören war. „Lieder, die verbinden – für alle, die zu Hause bleiben“: So charakterisiert der Vorsitzende Hans Vogel die Songauswahl.

Die Schimmeldewäer waren immer mit etwa 15 Musikern dabei, die von den Balkonen zu Hause oder von einer Stelle am Waldrand spielten. „Es war in der Region eine einzigartige Aktion“, sagt Vogel – zumindest ist dem Ensemble nichts Ähnliches von anderen Kapellen bekannt. Auch einige Kids der Jugendband waren immer aktiv am Instrument.

Die Auftritte sprachen sich rum. Im Ort warteten viele Zuhörer darauf, dass sonntags aufs Neue die schönen Klänge ertönten. Jetzt fand der Abschluss der Aktion in Schimmeldewog statt: das elfte und, nach augenzwinkernder Einschätzung der Musizierenden, das „mit Abstand“ beste Konzert in dieser Zeit. 25 Musikerinnen und Musiker positionierten sich am Waldrand auf dem „Neuen Weg“ oberhalb des Ortes. Alle geltenden Hygiene- und Abstandsregeln wurden dabei natürlich eingehalten.

So standen alle Musiker im geforderten Abstand zueinander auf dem Weg verteilt. Gespielt wurden unter anderem: „Die Gedanken sind frei“, „Kein schöner Land in dieser Zeit“, die Polkas „Auf der Vogelwiese“ und „Böhmischer Traum“, der Marsch „In Harmonie vereint“ und natürlich zum Abschluss das „Schimmeldewäer Lied“. Als Zugabe ertönte „Ade zur guten Nacht“.

Applaus schallt in den Wald

Beifall ist der schönste Lohn der Künstler. Und davon gab es reichlich. Nach allen Stücken hörte man aus dem Ort viel Applaus hochschallen. Dazu kamen Zugabe-Rufe nach den letzten Stücken. Diese Aktion und vor allem die Gemeinschaft sowie die Resonanz aus dem Ort gab allen Musikern viel Kraft und Motivation. Mit neuer Energie kann es nun weitergehen, wenn die Proben hoffentlich bald wieder normal durchführbar sind. tom


Quelle: Odenwälder Zeitung

Lieder, die verbinden und zum Mitsingen einladen

Schönmattenwag. Die Musiker der Blasmusik Schönmattenwag blasen Corona den Marsch. „Wir spielen seit einigen Wochen jeden Sonntag für die Bevölkerung – und natürlich auch für uns“, berichtet Matthias Staat. Dafür suchen sich Musiker schöne Flecken in der Natur aus, aber lassen die Instrumente auch vom Balken aus erschallen. Das Ganze natürlich nur allein oder zu zweit, um dem Kontaktverbot Rechnung zu tragen.

Gestartet wurde die bundesweite Bläseraktion, die in der Corona-Zeit zur Verbundenheit aufruft, bereits am 22. März mit Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“. Die Musizierenden aus Schönmattenwag „sind von Anfang an dabei und führen dies fort“, betont Staat.

Jeden Sonntag um 18 Uhr

Gespielt wird seither jeden Sonntag um 18 Uhr von den Balkonen, Terrassen oder vom Waldrand aus. „So schallt es jedes Mal durch das Ulfenbachtal“, freut er sich. „Wir spielen Lieder, die verbinden und zum Mitsingen einladen“, erzählt Staat. Darunter sind etwa „Kein schöner Land in dieser Zeit“, „Alle Vögel sind schon da“ oder auch Stücke zum Nachdenken wie „Die Gedanken sind frei“. Zum Abschluss gibt es immer das „Schimmeldewäer Lied“.

Am kommenden Sonntag, 3. Mai, begrüßen die Musiker um 18 Uhr den Mai unter anderem mit dem bekannten Lied „Der Mai ist gekommen“. Die Mitglieder der Blasmusik Schönmattenwag verbinden sich per Handy oder Tablet über eine Videokonferenz, sodass sich sogar Aktive, die in Neckarsteinach oder Abtsteinach wohnen, zuschalten und mitspielen können.

An den Balkonkonzerten beteiligen sich auch die Musiker der Jugendband. „Das finden wir besonders toll“, hebt Matthias Staat hervor. Die Aktion zeigt eine große Verbundenheit in der Kapelle, beobachtet er. „Wir freuen uns auch, dass immer mehr Schimmeldewäer auf die Aktion aufmerksam werden und zuhören.“

Viele positive Rückmeldungen bestärken die Kapelle „und machen uns Mut in dieser für alle sehr schwierigen Zeit“. Nach dem Spielen haben die Musizierenden festgestellt, „ist sogar Applaus der Zuhörer im Ort zu hören“. tom


Quelle: Odenwälder Zeitung

Jugendband sichert die Zukunft

Bei der Jahreshauptversammlung der Blasmusik Schönmattenwag suchen die Mitglieder nach neuen Einnahmequellen

Die Blasmusik Schönmattenwag wählte einen Vorstand. Unser Bild zeigt (von links): Thekla Vogel, Matthias Staat, Norbert Walter, Hans Vogel und Rüdiger Horst. Bild: Fritz Kopetzky

Unter-Schönmattenwag. Die Investitionen in die neu gegründete Jugendband sind notwendig. Das teilte Hans Vogel, Vorsitzender der Blasmusik Schönmattenwag, bei der Jahreshauptversammlung mit. Zwar sei dadurch ein leichtes Minus gegenüber dem Vorjahr erwirtschaftet worden, aber die Investition in die Zukunft lohne sich. Die Jugendband besteht derzeit aus zehn Mitgliedern, die regelmäßig proben. Neu angeschafft wurden etwa Noten und T-Shirts.

Vogel fragte nach weiteren finanziellen Einnahmequellen, da das Konzert im Herzogenriedpark in diesem Jahr wegfalle. Die Mitglieder sprachen beispielsweise die Durchführung von Backfesten an. Darüber will sich der Vorstand nun Gedanken machen.

Rüdiger Horst berichtete über ein sogenanntes „Überwälder Musikantentreffen“, das erstmalig für 2020 mit drei anderen Kapellen geplant werde. Für den Verein als Ausrichter käme dann 2022 in Frage. Genauere Infos werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Vogel regte zudem an, das Neujahrskonzert als wiederkehrende Veranstaltung zu etablieren. In seinem Rückblick ging Dirigent Christian Schuppel noch auf verschiedene Konzerte ein, besonders auf das Jahreskonzert im vergangenen April, bevor der Vorstand neu gewählt wurde. In seinem Amt wurde Vorsitzender Vogel bestätigt. Rüdiger Horst wird Beisitzer der Aktiven, Rainer Altendorf wird Beisitzer. Die Wahl zum Schriftführer erfolgte, weil Dr. Albrecht Bärenz dieses Amt vorzeitig aufgab. Seine Nachfolgerin ist Birgit Kunkel.

Kassenwart ist Norbert Walter. Jochen Vogel und Rainer Somborn werden die Kasse im kommenden Jahr prüfen. Zuvor ergab der Bericht der bisherigen Kassenprüfer Heiko Walter und Matthias Sauer eine einwandfreie Kassenführung, sie baten die Versammlung um Entlastung des Vorstandes, die einstimmig gewährt wurde.


Quelle: Odenwälder Zeitung

Majestätisch, aber auch zart und fein

„Musik ohne Grenzen“ in Zeiten des Brexits und der unseligen Rückbesinnung aufs Nationale: Die Blasmusik Schimmeldewog setzte mit ihrem Jahreskonzert unter der Leitung von Christian Schuppel ein Zeichen für die (musikalische) Völkerverständigung. Mehr als zwei Stunden lang brachte das Ensemble im sehr gut besetzten Haus des Gastes ein flottes, eingängiges Stück nach dem anderen zu Gehör. Durch das Programm führte in bewährter Manier Donat Skroch.

Italienische Opernklassiker, ein deutsches Volkslied, ein englisches Traditional, ein schwedischer Abba-Evergreen oder das unverwüstliche Azzurro, bekannt durch Adriano Celentano, wussten das Publikum zu begeistern. Das kam bereits im ersten Set gut in Fahrt, klatschte beim weltbekannten Thema von Bizets „Carmen“ mit, um dann nach der Pause voll einzusteigen. Das Orchester durfte sich über herzlichen bis überbordenden Applaus für seine Leistung freuen.

Den hatte sich die Blasmusik auch redlich verdient. Der etwa 30-köpfige Klangkörper mit drei Gästen folgte dem Dirigenten auf den Punkt. Voll, majestätisch, aber dann auch wieder zart, fein, kamen die einzelnen Melodien zum Tragen. Einmal leise Querflöten, dann wieder donnerndes Schlagzeug zeigten zusammen mit dem eindrucksvollen Tutti die gesamte Bandbreite des Könnens. Kein Wunder, dass eine begeisterte Menge die Musiker nach Ende des regulären Programms nicht ziehen lassen wollte.

Der perfekte Anheizer

Das von Paolo Conte stammende „Azurblau“, also Azzurro“, war der perfekte Anheizer, um den Wunsch nach kräftigeren Klängen zu befördern. Der wurde auch erfüllt – und wie: „Pfeffer und Salz“, berühmt durch Ernst Mosch, brachte die Egerländer in den Überwald.

Kein Konzert ohne das Markenzeichen der Blasmusik: Zum Ausklang ertönte das obligatorische „Schimmeldewog-Lied“ bei stehendem und mitsingendem Publikum. Ein weiterer Höhepunkt nach der Pause: „The Blues“ von Arrangeur Zane van Auken. Die lebhafte Solisten-Parade wurde durch die Zuschauer immer wieder mit „One- more-time“-Rufen unterstützt, wenn Schuppel die Hand hob. Alle Register spielten stehend ihren Part und die Füße der Gäste wippten im Takt mit. Zum Schluss musizierte dann das komplette Orchester im Stehen.

War der erste Set musikalisch sehr anspruchsvoll, so kam im zweiten die Nähe der Stücke zum „normalen“ Konzertbesucher noch hinzu. Das Feedback war von allen Seiten sehr positiv. Es gab Lob und Anerkennung für die musikalische Leistung sowohl von Laien als auch von den zahlreich anwesenden „Spezialisten“ anderer Ensembles. Urdeutsch vom Ursprung her, aber erfrischend flott und mitreißend gestaltete sich der Auftakt mit „Along the Weser“.

Jacob de Haan gestaltete, inspiriert vom traditionellen „An der Weser“, eine Hommage an diesen doch sehr deutschen Fluss. „Wo Werra sich und Fulda küssen, sie ihren Namen büßen müssen; denn hier entsteht durch diesen Kuss, deutsch bis zum Meer, der Weser Fluss“: Das hat jeder schon mal irgendwo gehört. Analog der Nationalflaggen im Programmheft prangten diese auch über der Bühne und waren auf den Tischen zu finden.

Vorsitzender Hans Vogel forderte zu Beginn die Zuschauer schmunzelnd auf, sich die gewünschten Fähnchen zusammenzusuchen, „wenn einer nicht mit Brexit in Verbindung gebracht werden will“. Patrick Walter am Schlagzeug, das erste Mal dabei, holte sich später ein dickes Lob von Donat Skroch ab. Dennis Nußbeutel vom Blasmusikverband Rhein-Neckar nahm zwischenzeitlich Ehrungen vor.

Mystische Liebesgeschichte

Von Heinz Briegel stammt die Bearbeitung des Folksongs „Scarborough Fair“ für Blasorchester. Denn eigentlich ist das Lied durch Simon & Garfunkel weltbekannt. Briegel malt die magisch, mystische Liebesgeschichte in dunklen Klangfarben aus, die weltbekannte Melodie kann ihre traurige Schönheit in ergreifenden Bläserklängen entfalten, um schließlich leise in der Ferne zu verklingen.

Salzburg? Klar, die Mozartstadt. Da ist es nur naheliegend, in der „Salzburg Impression“ das Andante in G-Dur KV 501 von Wolfgang Amadeus Mozart umzuarbeiten. Dizzy Stratford alias Jacob de Haan, der sich in etlichen Songs wiederfand, war hier wieder einmal am Werk. Er nahm die bezaubernde, leichte Melodie und setzte sie in ein etwas moderneres, aber ebenso leichtes und reizvolles Stück für Blasorchester um.

Sehr beeindruckend durch seinen Abwechslungsreichtum: „Crith Mhonadh“ von Alfred Bösendorfer, der sechs musikalische schottische Bilder zeichnet. Das stimmungsvolle, wunderschöne „Only Time“ von Enya hat sich 2001 im Nachgang des 11. September wohl in alle Herzen eingebrannt. An „Poupée de cire, poupée de son“ von Serge Gainsbourg werden sich die Älteren noch gut erinnern, denn von France Gall gesungen gewann es den Eurovision Song Contest 1965.


Quelle: Odenwälder Zeitung

"Musik ohne Grenzen"

Jahreskonzert der Blasmusik Schimmeldewog am Samstag, 13. April, im Haus des Gastes

Unter-Schönmattenwag. Wenn sich am Samstag, 13. April, um 20 Uhr der Vorhang im Haus des Gastes in Schönmattenwag hebt, dann wird sie erklingen – die „Musik ohne Grenzen“. Beim Jahreskonzert der Blasmusik Unter-Schönmattenwag werden Melodien aus vielen verschiedenen Ländern des heutigen Europas zu hören sein, in Bearbeitungen für Blasorchester und zusammengetragen von Dirigent Christian Schuppel.

In Crimond im windigen Norden Schottlands geht die Reise los, weiter nach Süden an die englische Küste nach Scarborough, wo die Tradition der Scarborough Fair, einer berühmten Messe, gefeiert und besungen wurde. Ein Abstecher führt nach Irland mit dem bekannten „Only time“ von Enya, dann geht’s aufs Festland.

Niederländische Arrangeure und Komponisten leiten über nach Norddeutschland, wo die Weser besungen wird, nach dem traditionellen Volkslied „An der Weser“. Mit einem Sprung nach Schweden wird ein „Abba-Arrival“ zu hören sein. Aus Frankreich gibt’s dann Poupee De Cire, Poupee De Son, womit die im vergangenen Jahr verstorbene France Gall 1965 den Grand Prix de Eurovision gewann – schon damals ein Vorgeschmack auf ein musikalisches Europa.

Und die französische Operntradition ist mit der „Suite aus Carmen“ von Georges Bizet auch dabei. Von da ist Italien nicht weit, und „Azurro“ ist dort mehr als nur ein Schlager von Adriano Celentano. Aus Österreich stammen die „Salzburger Impressionen“, nach einem Original von Wolfgang Amadeus Mozart, dem wohl berühmtesten Musiker dieser Stadt.

So wie die Gedanken frei sind, ist Musik grenzenlos. Und nur ein Titel sprengt den Rahmen: „The Blues“ – wenn auch von einem Europäer komponiert – erzählt nun auch noch etwas aus der Neuen Welt.

Jahreskonzert der Blasmusik Unter-Schönmattenwag, 13. April, 20 Uhr, Haus des Gastes, Leitung: Christian Schuppel, Kartenvorverkauf: Bäckerei Beutel in Unter-Schönmattenwag, Sparkasse Starkenburg in Wald-Michelbach.


Quelle: Odenwälder Zeitung

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen bei der Blasmusik Schimmeldewog

Unter-Schönmattenwag. Die Gründung einer Jugendband und die musikalische Ausrichtung der Blasmusik Schimmeldewog beschäftigten die Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Hans Vogel folgte der Bericht von Schriftführer Dr. Albrecht Bärenz über die Aktivitäten 2018. Es gab insgesamt 22 musikalische Einsätze, die meisten davon periodisch wiederkehrende Veranstaltungen. Neu war die Mitwirkung am Weihnachtsmarkt in Unter-Schönmattenwag.

Kassenwart Norbert Walter hob neben den Einnahmen durch Auftritte, Mitgliederbeiträge und Spenden das finanzielle Ergebnis des „Backens um die Kirche“ positiv hervor. Außergewöhnliche Ausgaben ergaben sich nicht. Die Überprüfung durch die Kassenprüfer Heiko Walter und Matthias Sauer ergab keine Beanstandung. Sauer schlug die Entlastung des Vorstandes vor, welche die Versammlung einstimmig erteilte. Beide Revisoren amtieren 2019 weiter.

Matthias Staat stellte sich bei der Wahl des Zweiten Vorsitzenden nicht gleich wieder zur Verfügung. Er fragte zuerst nach Alternativen. Staat beklagte die „Gesamtstimmung im Verein“. Um die Arbeit als Solches gehe es ihm nicht. Seit Jahren vermisse er die Gemeinschaft außerhalb der Proben und Auftritte. Er betonte jedoch, dass sich dies weniger auf einzelne Personen oder die aktuell Anwesenden beziehe.

Auf der Versammlung zeigte sich unter den Anwesenden kein Interessent für sein Amt. Es wurde deutlich geäußert, dass man sich den Verein ohne die Arbeit des langjährigen Zweiten Vorsitzenden nicht vorstellen könne. Schließlich vereinbarte die Versammlung die Wiederwahl von Matthias Staat zunächst auf ein Jahr zu beschränken, was auch seinem Wunsch entsprach. Er wurde einstimmig gewählt. Wie auch Schriftführer Dr. Albrecht Bärenz und die bisherige Beisitzerin der passiven Mitglieder, Thekla Vogel.

Vorsitzender Hans Vogel erwähnte in seinem Rückblick, dass es bei der Kerwe noch Klärungsbedarf gebe. Eventuell wolle sich ein Kerweverein gründen. Die Mitwirkung der Blasmusik an Organisation und Durchführung geschehe nicht als Gesamtverein, sondern durch einzelne Personen, hob er hervor. „Selbstverständlich ist für uns weiterhin die Mitwirkung als Musikverein im Kerweprogramm“, betonte Vogel. Aus der Versammlung wurde die Frage nach einem Tagesausflug gestellt. Dies wollte er angehen, wenn die restlichen Termine für 2019 bekannt sind. Ebenso kam die Anregung, ob man das gemeinsame Grillen wieder aufnehmen könne.

Ideen für Jugendband willkommen

Aus den Reihen der Mitglieder wurde eine Jugendband thematisiert. Eine solche hatte es nur kurz vor etwa acht bis zehn Jahren gegeben. Dirigent Christian Schuppel äußerte großes Interesse daran. In der Vergangenheit hatte es jedoch meistens nicht geklappt, die Kinder von aktiven Musikern zur musikalischen Mitarbeit zu motivieren. Es gab wenig konkrete Ideen, wie das Nachwuchsproblem gelöst werden kann. Schließlich wurde als Termin für ein gemeinsames Brainstorming der Sonntag, 10. März, 17 Uhr, im Pfarrheim vereinbart.

Der Dirigent sprach abschließend noch die stilistische Ausrichtung des Orchesters an. Das hat sich unter seinem Dirigat fast ausschließlich auf konzertante Blasmusik-Literatur konzentriert. Schuppel wies darauf hin, dass er dies zu Beginn seiner Tätigkeit angekündigt habe. Diese Ausrichtung wolle er beibehalten. Vereinzelt hatte es Kritik aus den Reihen der Musiker gegeben, dass andere Musikstile zu kurz kämen. So sei gerade der Swing früher ein Alleinstellungsmerkmal der Kapelle gewesen.

Eine gewisse stilistische Vielfalt sei auch für die Mehrzahl der Veranstaltungen notwendig, die meistens keinen eindeutig konzertanten Charakter hätten, hieß es. Letztlich gab es eher eine Bestätigung für den derzeitigen musikalischen Kurs der Blasmusik, da schließlich der Dirigent die stilistischen Vorgaben machen müsse. tom


Quelle: Odenwälder Zeitung

Musiker zeigen ihr hohes Niveau

Blasmusik Schimmeldewog unter der Leitung von Christian Schuppel bietet in der katholischen Kirche ein buntes Potpourri unterhaltsamer Melodien

Eine alte Tradition neu aufleben lassen: Das erste Neujahrskonzert für Schönmattenwag stieß in der katholischen Kirche Johannes der Täufer auf viel Interesse. Die Blasmusik Schimmeldewog unter der Leitung von Christian Schuppel hatte die Gäste zu einem bunten Potpourri unterhaltsamer Melodien eingeladen. Klänge aus dem Barock, Musik von Jacob de Haan, Musicals oder Balladen: Es war in dem eineinhalbstündigen Konzert einfach für jeden etwas dabei. Mindestens genauso lange wie die Veranstaltung selbst dauerte die „After-Show-Party“, bei der Musiker und Besucher bei dem einen oder anderen Glühwein gemütlich miteinander verweilten, das alte Jahr Revue passieren ließen und sich über die kommenden zwölf Monate austauschten.

Durch das Programm führte gewohnt eloquent Donat Skroch, der Wissenswertes zu den einzelnen Stücken mitgebracht hatte. Das Publikum wusste den unterhaltsamen Querschnitt von verschiedenen Stilrichtungen und Epochen zu würdigen. Viel Beifall und Standing Ovations zum Schluss sprachen für sich. Auch optisch machte das Orchester im Kirchenschiff einiges her, vom besonderen Hall im Gotteshaus ganz zu schweigen.

Es war das erste Konzert, das Dirigent Christian Schuppel seit seiner Übernahme des Klangkörpers vor eineinhalb Jahren komplett alleine auf die Beine gestellt hatte. Gänsehautfeeling gab es bei der „Carmina Burana“, dem Titel einer Kantate von Carl Orff. Die Blasorchester-Instrumente verwandelten die Töne in eigene magische Bilder von der Fragwürdigkeit materieller Werte und der Flüchtigkeit des Lebens. Die Musik war von einer Intensität, „dass es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen ist“, sagte Moderator Skroch.

Spaßiger Musiktrip

Ähnlich eindrucksvoll gestaltete sich das letzte reguläre Stück des Abends, „Any dream will do“. Andrew Lloyd Webber und Tim Rice komponierten „Wie vom Traum verführt“ für „Joseph and the amazing technicolor dreamcoat“ von 1968. Es ist Anfang und Schlusslied des Musicals. Die äußerst frei interpretierte biblische Erzählung von Joseph und seinen elf Brüdern war ein spaßiger Trip durch drei Jahrzehnte Musikgeschichte mit rockendem Pharao, Flower-Power-Guru und Technobeats.

Natürlich war danach noch nicht Schluss. „Thank you for the music“ von Abba zeigte die Blasmusik noch einmal auf der Höhe ihres Schaffens. Die Musiker bewiesen damit ein sehr hohes Niveau für den kleinen Ort. Sie wurden bei ihrem Spiel inspiriert vom Feedback des Publikums, das immer wieder sein Wohlwollen zum Ausdruck brachte, was natürlich die Darbietenden motivierte. Mit „Alla Hornpipe“ aus Händels Wassermusik eröffnete die Kapelle.

Der lebhafte Tanz machte gleich Lust auf mehr. Anlass für die Komposition war eine Bootsfahrt auf der Themse, die König Georg I. 1717 veranstaltete. „Der Popstar des Barocks: Georg Friedrich Händel“, erklärte Skroch augenzwinkernd.

Beim „Golden Pass“ von Jacob de Haan ratterte ein Panorama-Zug durch die Kirche. Denn der Titel bezieht sich auf eine exklusive Panorama-Zuglinie, die durch die Schweizer Alpen von Montreux nach Luzern führt. Vor dem geistigen Auge flogen am Fenster weidende Kühe auf saftig grünen Wiesen, traditionelle Chalets, wunderschöne Bergseen, Wasserfälle und beeindruckende Berggipfel vorbei.

Sie zählt zu den viel gespielten Opern Händels: „Xerxes“, die nicht zuletzt wegen der Arie „Ombra mai fu“ berühmt geworden ist. Nach ihrer Uraufführung zuerst ein vollkommener Misserfolg, wurde das Stück „Largo“ von 1738 dann „das“ sentimentale Trauerlied des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Joseph Kanz’ Bearbeitung für Blasorchester enthält alles, was diese Musik so besonders macht: ausgesprochene Schlichtheit, attraktive Melodielinie und verblüffend ausdrucksvolle Klangfülle.

Klangvolles Spiel

Mit dem weltbekannten Barock-Kanon von Johann Pachelbel ging’s in die zweite Hälfte. Warum es als eines der populärsten klassischen Musikstücke gilt, zeigte sich beim klangvollen Spiel der Blasmusik. Wie sich das Orchester immer mehr in der Melodie verfängt, die einzelnen Aspekte herausstellt und schließlich nach ruhigem Intermezzo zum schönen Finale emporschwingt, hat schon was.

„Children of the world“, eigentlich ein Lied der Bee Gees von 1976, passt in der Bearbeitung André Waignein, eigentlich in jedes Konzert. Denn alle Kinder dieser Welt sehnen sich nach Frieden.

Ob der „Song of liberation“ von Jacob de Haan über die Befreiung Europas am Ende des Zweiten Weltkrieges, „Una furtiva lagrima“ aus der Oper „Liebestrank“ von Gaetano Donizetti oder „You’ll never walk alone“ von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II aus dem Broadway-Musical „Carousel“: Das Ensemble bewies sein Können auf allen Feldern der Musik.


Quelle: Odenwälder Zeitung

Ein echter Volltreffer – geschmacklich und musikalisch

Gute Resonanz bei Feier der Blasmusik Schimmeldewog zum Jahresausklang

Unter-Schönmattenwag. „Wir waren mit dem – trotz des ungemütlichen Wetters – sehr guten Besuch wirklich zufrieden“, sagte Matthias Staat. Die Blasmusik Schimmeldewog hatte zum Weihnachts- und Jahresausklang an die katholische Kirche St. Johannes der Täufer eingeladen. Neben dem leiblichen sorgten die Musiker auch für musikalisches Wohl, denn drei Mal ließen sie ihre Instrumente in der Kirche und vom Glockenturm aus erklingen.

Bereits kurz nach Beginn füllten die Gäste den Durchgang zwischen Kirche und Kirchstraße, wo die Vereinsmitglieder Glühwein ausschenkten und es leckere Spezialitäten aus dem Holzbackofen gab.

Beschallung auch von oben

Die Turmbläser, neun Blechbläser, hatten den steilen Weg im Glockenturm über Leitern auf sich genommen, um die Besucher von oben beschallen zu können. Zwar nicht sicht-, aber sehr gut hörbar hinter der Kirchturmuhr spielen Trompeten, Hörner, Posaunen vor allem traditionelle deutsche Weihnachtslieder wie „Alle Jahre wieder“ oder „O du fröhliche“. Da oben sind nur die, „die laut und gut spielen können“, lachte Staat.

Kleines Weihnachtskonzert

Anschließend gab es ein kleines, etwa 30-minütiges Weihnachtskonzert in der Kirche. Nahezu alle Gäste folgten gerne der Einladung ins trockene, wärmere Kirchenschiff. Eröffnet wurde das Programm mit „Halleluja“ von Leonard Cohen. Dirigent Christian Schuppel hatte für den Nachmittag außerdem unterhaltsame Weihnachtsmusik ausgesucht wie „Winter Wonderland“, „White Christmas“ oder „Feliz Navidad“.

Im Jahr 2014 hatte die Blasmusik schon einmal zu dieser besonderen Art des Weihnachtsausklangs eingeladen. Damals schneite es vorher und war dann am Tag selbst kalt und trocken, erinnerte sich Staat – „optimale Bedingungen“. Dieses Mal lag wieder ein Wochenende zwischen den Feiertagen und der Ofen war verfügbar. Nur das Wetter war etwas unbeständiger. „Dafür ist aber wirklich gut was los“, freute er sich.

Backen auf althergebrachte Weise

Die Musiker wollten in der stillen Zeit zwischen den Jahren der Ortsbevölkerung etwas bieten und außerdem Präsenz im dörflichen Leben zeigen, sagte er. Die Mitwirkung auf dem Seitz’schen Weihnachtsmarkt in Vorderheubach beschert der Blasmusik die Möglichkeit, den Backofen des Bäckers zu nutzen. Den schmeißt mit Vorliebe Blasmusik-Mitglied Mathias Sauer an. Der Bäckermeister ist zwar im Außendienst tätig, aber seine Leidenschaft gehört nach wie vor dem Backen auf diese althergebrachte Weise.

80 Halbkilo-Sauerteigbrote aus Roggen, Dinkel und eben Sauerteig, aber ohne Weizen, fanden eine rege Abnahme. Sauer hatte sie nach einem alten Odenwälder Rezept zubereitet. Dazu kamen noch leckere Zimtschnecken aus süßem Hefeteig, Schmand, Zimt und Zucker sowie Nussstangen mit viel Haselnussfüllung. Deftiger wurde es mit den belegten Roggenfladen.

Ein dritter musikalischer Block folgte am späteren Nachmittag, als es bereits dunkel war und die Klänge besonders eindrucksvoll durch die Stille hallten. Wieder in einer kleinen Besetzung, aber verstärkt mit Saxophonen und Schlagzeug, gab es nochmal unterhaltsame Weihnachtsmusik zum Ausklang zu hören. Bei einem heißen Glühwein ergaben sich noch viele schöne Gespräche an den aufgestellten wärmenden Feuerfackeln zum Ausklang dieses Tages und des alten Jahres. tom

Die Blasmusik Schimmeldewog lädt ein zum ersten festlichen Neujahrskonzert am Dreikönigstag, Sonntag, 6. Januar, um 17 Uhr in der Pfarrkirche Unter-Schönmattenwag.


Quelle: Odenwälder Zeitung

Big Band und Blasmusik mögen’s klassisch

Wenn „ÜWG Big Band meets Friends“ draufsteht, ist immer ein gehaltvoller musikalischer Cocktail drin. Schon zum sechsten Mal hatte sich das Ensemble des Überwald-Gymnasiums musikalische Freunde eingeladen, um bei einem Konzert für besondere Hörerlebnisse zu sorgen. Die ergeben sich immer dann, wenn beide Gruppen zusammen auf der Bühne stehen und Stücke spielen, die man von ihnen nicht erwarten würde oder in dieser Form nicht kennt.

Da dieses Jahr die Blasmusik Unter-Schönmattenwag zu den „Friends“ zählte, hatte man das Haus des Gastes als Aufführungsort gewählt. Das zeigte sich sehr gut besucht, als die ÜWG Big Band mit ihren vielen Schülern die Bühne enterte. „Wir haben ein paar neue Stücke im Repertoire. Seit langer Zeit mal wieder was mit Gesang“, sagte Big-Band-Leiter und ÜWG-Lehrer Sebastian Schertel.

Nach „It don’t mean a thing“ und „Mercy, Mercy, Mercy“ stand mit „Memory“ eines der berühmtesten Stücke von Andrew Lloyd Webber auf dem Programm. Kein Wunder, dass es wie die anderen im Repertoire der ÜWG Big Band mit viel Beifall honoriert wurde. „Colors of the wind“ aus dem Musical Pocahontas sah Ariane Marquart am Mikrofon, die mit ihrem einfühlsamen Gesang zu gefallen wusste. „In the mood“ ist ein Klassiker, den man immer wieder gerne hört.

Sebastian Schertel war wie immer bei den Konzerten voll in seinem Element und dirigierte das Orchester mit weit ausholenden Bewegungen und viel Intensität. Ebenfalls von der Glenn Miller Band war das folgende „Don’t sit under the apple tree“, gefolgt von dem eingängigen „Sing, Sing, Sing“. George Gershwin kam mit „Summertime“ und Solistin Sarah Sittner zu seinem Recht, einem weltbekannten Stück, das mit rauschendem Applaus belohnt wurde. „Freeze Frame“ schließlich als Schlusspunkt der Big Band ist bereits ein fester Bestandteil des Programms und weiß immer wieder zu begeistern.

So gar nicht blasmusiktypisch war das Set des Ensembles, durch das Albrecht Baerenz an diesem Abend führte. Seit Anfang des Jahres hatte man die neuen Titel eingeübt, die fast komplett im Zeichen sinfonischer Blasmusik stehen. Der „Standard-Swing“ blieb dieses Mal außen vor. „The fiddler on the roof“ von Jerry Bock, „There you’ll be“ von Diana Warren und das Beste von Phil Collins zeigten die große Bandbreite der Musiker auf ihren verschiedenen Instrumenten.

Töne harmonieren

Über die Qualität des Orchesters noch viele Worte zu verlieren, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Da stimmen die Töne, harmonieren die Einsätze und Dirigent Christian Schuppel hat sowieso alles im Griff. Kein Wunder, dass die Gäste nach den einzelnen Songs nicht mit Beifall sparten. Noch eine Pause und dann war es so weit: Es wurde eng auf der Bühne – als beide Ensembles zusammen musizierten.

Wer jetzt aber gedacht hätte, es gäbe saalfüllenden Swing-Sound zu hören, sah sich (positiv) getäuscht. Es ging mit viel Power in die klassische Richtung, was für beide Gruppen eher fremdes Terrain darstellt. Kompositionen von den Romantikern Grieg („Marsch der Trolle“) und Puccini (das weltberühmte „Nessun Dorma“) waren zu hören, außerdem ein eher seltener gespieltes Stück aus Gustav Holsts „Planeten“, nämlich „Mars“. Vom Impressionisten Ravel spielten Blasmusik und Big Band zusammen „Pavane“.

Die Begeisterung bei den Gästen war groß. Es gab zum Schluss mehr als überschäumenden Applaus für diese sechste Form der musikalischen Zusammenarbeit, die jedes Mal einen besonderen Höhepunkt darstellt. Die Hoffnung, die Schertel mit dem Konzept „Big Band meets Friends“ verbindet, ist, dass die jungen Musiker von den alten Hasen profitieren und umgekehrt.

„Die Proben bei uns liefen für dieses Konzert seit Jahresanfang sehr intensiv“, erläuterte für die Blasmusik Matthias Staat. Um die 60 Musiker waren es, die sich zur gemeinsamen Probe einfanden, die Blasmusik selbst zählt etwa 30. „Das Organisatorische haben wir gemeinsam mit dem Förderverein des ÜWG vorbereitet“, so Staat. Der übernahm an dem Abend die Bewirtung. Gerne wurden bei freiem Eintritt Spenden gesehen, die in die musikalische Arbeit beider Vereine gesteckt werden sollen.


Quelle: Odenwälder Zeitung

Gesamte Musikpalette ausgeschöpft

Gras-Ellenbach. Es ist eine schon seit Jahren gepflegte und allseits beliebte Tradition, in der Nibelungenhalle in Gras-Ellenbach ein Osterkonzert zu geben. Veranstalter ist der Kneipp-, Kur- und Verkehrsverein Gras-Ellenbach. In diesem Jahr hatte er die Blasmusik Unter-Schönmattenwag zu Gast. Die zu dieser Gelegenheit 20 Musiker starke Kapelle, darunter drei Musikanten, gaben sich ein einstündiges Non-Stop-Stelldichein zur größten Zufriedenheit eines großen und dankbaren Publikums.

Zuvor begrüßte der Vorsitzende des Kneipp-, Kur- und Verkehrsvereins Gras-Ellenbach Gerald Kessler humorvoll die Gäste. „Die Sonne hat ein Osterhasengesicht“, sagte er scherzhaft, noch lege er aber die Ohren an. Und weiter: „Wenn dabei auch noch die Windräder auf einem Höhenzug in der Gemarkung von Gras-Ellenbach angeworfen werden, dann vertreiben sie die Wolken und die Sonne lacht.“

Besetzt mit Klarinetten, Saxofonen, Trompeten, Tenorhörnern, Posaune, Tuba und Schlagzeug zelebrierten die Musiker unter der Leitung von Dirigent Christian Schuppel einen zaubervollen Reigen durch ein Repertoire, das nichts zu wünschen übrig ließ. Der melodische Reigen umfasste Walzer, Langsame Walzer, Foxtrott, Polka, klassische Weisen aus Filmmusik und Schlager.

Der Mix der rund 15 Musikstücke aus Märschen, modernen Stücken, darunter auch bekannte Erkennungsmelodien von Musicals und Operetten, bezeugte die weite Palette des instrumentalen Angebots. Die zahlreichen Darbietungen von Medleys und Potpourris animierten das Publikum zum Mitklatschen. Nichts wurde ausgelassen, was es in der Blasmusik zu bieten gibt, Musikstücke großer Orchester eingeschlossen.

Mit einem flotten und zackigen Marsch als Zugabe beendeten Dirigent Schuppel und sein Team einen unterhaltsamen und kurzweiligen Vormittag am Ostersonntag – und das alles bei freiem Eintritt. Gerald Kessler und sein Team unter der umsichtigen Assistenz von Vorstandsmitglied Sylke Teichert, hatten für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Außerdem verteilten Kinder im Anschluss an das Konzert Schokoladen-Ostereier an alle Besucher. Sa.


Quelle: Odenwälder Zeitung

Jahreshauptversammlung

Auf zahlreiche verschiedene Auftritte und Konzerte im vergangenen Jahr blickte die Blasmusik Unter-Schönmattenwag bei der Jahreshauptversammlung zurück. Neben dem Jahreskonzert im Mai und dem alljährlichen Weihnachtskonzert, erstmals unter der Leitung von Dirigent Christian Schuppel, berichtete Schriftführer Albrecht Bärenz von vielen anderen kleinen und großen Auftritten. Besonderheiten seien dabei das Jubiläum einer Wohnungsbaugesellschaft in Bensheim und die Jubiläumsfeier der Trachtenkapelle Kocherbach gewesen.

Da Vorsitzender Hans Vogel unverhofft erkrankt war und daher bei der Versammlung nicht anwesend sein konnte, vertrat ihn sein Stellvertreter, der Zweite Vorsitzende Matthias Staat. Einige Neuerungen gab es zu diskutieren, wie den Antrag, die Probenzeit eine halbe Stunde nach hinten zu verschieben. Die Mitglieder brachten viele Argumente vor, stimmten dann aber schließlich doch wieder für die bisherige Uhrzeit. Somit bleibt alles beim Alten: Beginn ist um 19.30 Uhr. Treffpunkt ist das Pfarrheim in Unter-Schönmattenwag. Die Proben finden einmal in der Woche statt: jeden Freitag.

Auch zum Thema Nachwuchsarbeit, bei dem es laut Staat noch Potenzial gibt, hatten die Mitglieder reichlich neue Ideen, die es im kommenden Jahr umzusetzen gilt. Nicht nur Jugendliche, die bereits ein Instrument spielen, sondern auch Musikneulinge sollen für die Blasmusik begeistert werden und einmal bei den Proben vorbeischauen dürfen.

Von Klarinette, Saxofon, Querflöte, Trompete, Flügelhorn, Posaune, Tenorhorn bis zu Tuba und Schlagzeug reicht das Repertoire an Instrumenten.

Außergewöhnliches Konzert
Als weitere Besonderheit ist das Jahreskonzert im April geplant. Das findet gemeinsam mit der Bigband des Überwald-Gymnasiums statt. Neben eigenen Stücken werden dabei auch die Blasmusik und die Bigband zusammen etwas spielen, kündigte Staat an. Termin ist der 28. April (Samstag). Beginn im Haus des Gastes ist um 20 Uhr.

Dirigent Schuppel richtete ebenfalls noch einige Worte an die Mitglieder und berichtete über sein erstes halbes Jahr mit den Musikern. Vor allem lobte er den guten Probenbesuch und das viel besuchte Kirchenkonzert an Weihnachten.

Einen recht erfreulichen Bericht hatte Kassenwart Norbert Walter vorzubringen, der Verein hatte schwarze Zahlen geschrieben. Die Kassenprüfer Benedikt Staat und Bernhard Walter hatten bei der Prüfung der Kasse nichts zu beanstanden und beantragten daher die Entlastung des Vorstandes. Dem wurde einstimmig zugestimmt, sodass der Verein zu den Neuwahlen überging.

Teilneuwahlen
Zu wählen waren diesmal zunächst der Vorsitzende, der Kassenwart und der Beisitzer der aktiven Mitglieder. Hierfür wurden jeweils die bisherigen Amtsinhaber vorgeschlagen und einstimmig wiedergewählt. Vorsitzender bleibt somit Hans Vogel, Kassenwart Norbert Walter und Beisitzer der aktiven Mitglieder Rüdiger Horst.

Anschließend sollte noch das Amt der beiden Kassenprüfer neu vergeben werden. Vorgeschlagen wurden hierfür Matthias Sauer und Heiko Walter, die auch einstimmig bestätigt wurden und ihr Amt annahmen. ld

Die Proben der Blasmusik Unter-Schönmattenwag finden freitags ab 19.30 Uhr im Pfarrheim in Unter-Schönmattenwag statt. Neue Mitglieder sind willkommen.


Quelle: Odenwälder Zeitung

Von Klassik bis Pop und Rock

Ein monumentaler, fanfarenartiger Beginn, der das ganze Kirchenschiff ausfüllt, macht klar, wohin die weihnachtliche Reise mit der Blasmusik Schönmattenwag gehen würde. Bei seinem traditionellen Konzert am zweiten Weihnachtsfeiertag entführt das Ensemble die Besucher in der voll besetzten Kirche St. Johannes der Täufer nicht nur in die besinnliche Weihnachtswelt, sondern unterhält auch mit Pop- und Rocksongs sowie mit Film- und traditionellen Melodien.

Beeindruckender Auftakt
„Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss ist ein Beginn, der aufhorchen lässt. Wie das Orchester mächtig auftrumpft, dass die bekannten Klänge auch außerhalb noch gut zu hören sind, zeigt bereits jetzt die Klasse der 27 Musiker mit ihrem Dirigenten Christian Schuppel. Der übernahm nach den Sommerferien den Taktstock und machte sich auch gleich daran, die ersten Weihnachtsstücke aufzulegen. Wie sowieso das komplette Programm von der Auswahl her seine Handschrift trägt.

Vom fiktiven Denker Nietzsches mit dem Namen des persischen Religionsstifters hinauf auf die Dolomiten: Dr. Albrecht Bärenz bringt den Zuhörern in seiner launigen Moderation die einzelnen Stücke und ihren Hintergrund näher. Schuppel, auf seinem Podest alle überragend, weiß nicht nur in dem Lied von Jacob de Haan das Orchester zu Höchstleistungen anzuspornen. Erst getragen, geht’s nach einem Stilwechsel in der Mitte plötzlich sehr flott die Bergkette hoch, zeigen die Ensemble-Mitglieder ihr Können. Das „Ave Maria“ in der Version von Franz Schubert fügt sich prächtig in die stimmungsvoll-weihnachtlich dekorierte Kirche. Rechts die Krippe, hinten die schön geschmückten Bäume, dazu noch das sowieso schon beeindruckende Ambiente des Gotteshauses: Es passt einfach, wie auch Bärenz ausführt. Es gibt viele Variationen dieser „sehr schönen Melodie“. Getragen-ruhig unter dem Einsatz der Querflöten zeigt die Blasmusik, wieso Schuberts Variante zu diesen zählt.

Brillantes Flügelhorn-Solo
Bei „Camille“, das André Waignein seiner Tochter widmete, brilliert Manfred Kunkel mit einem Flügelhorn-Solo. Dominiert erst sein Instrument das Klangbild, setzt das Orchester mittendrin machtvoll ein, übernimmt die Leitung, sodass aus dem Stück fast schon ein flotter Marsch wird, gibt sie zum Schluss hin aber auch wieder ab.

Über das folgende „Amazing Grace“ muss man keine Worte mehr verlieren. Vor dem geistigen Augen lässt das Orchester machtvoll den Bergwind blasen, als es beim „Mountain Wind“ von Martin Scharnagl die Hügel musikalisch erklimmt, sich auf den höchsten Gipfel empor schwingt und vom Gipfelkreuz aus einem gewaltigen Rauschen gleich die Instrumente zur Geltung kommen lässt. Besonders Jörg Abelshauser an der Trompete, aber auch die drei Schlagzeuge mit Pauken, drei Posaunen, zwei Tuben, vier Trompeten, vier Tenorhörner, ein Waldhorn, sieben Saxophone, fünf Klarinetten und zwei Querflöten sorgen für den vollen Klang an diesem späten Nachmittag.

Wahrlich europäisch wird es mit „Freude schöner Götterfunken“, dem als Europahymne verwendeten Stück von Ludwig van Beethoven. Da sitzt jeder Ton, da passt jeder Einsatz – wie bei den anderen Stücken auch belohnt reicher Beifall die Musiker und ihre Leistung.

Was passt besser in eine Kirche als das „Amen“ von Pavel Stanek, das das Ensemble auf seinen Instrumenten mit jeder Pore atmet. „Who wants to live forever“, 1986 von den Queen-Mitgliedern Brian May und Freddie Mercury geschrieben, hatte fast einen prophetischen Charakter. Denn der Sänger war damals schon an Aids erkrankt und wusste um sein baldiges Lebensende. Wie das Orchester die Titelmelodie aus den Highlander-Film mit Christopher Lambert interpretiert, entführt die Zuschauer auf die grünen Hügel der schottischen Highlands und deren unendlichen Weiten, lässt sie teilhaben an der gesamten, fulminanten Kraft des Klangkörpers.

Ob es noch die schwedischen Pop-Giganten von Abba mit „The way old friends do“ oder „Cinderella’s Dance“ von Karel Svoboda aus dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ sind – die Blasmusik beweist einmal mehr, wie breit gestreut ihr Repertoire ist. „Happy Christmas“ von Manfred Schneider als Abschluss unterstreicht ebenso diese Vielfältigkeit und entlässt ein begeistert applaudierendes Publikum mit der Erkenntnis in den Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages, mal wieder einem musikalischen Highlight beigewohnt zu haben. tom


Quelle: Odenwälder Zeitung

Er springt nicht komplett ins kalte Wasser

Kaum haben die Proben begonnen, steht auch gleich der erste öffentliche Auftritt mit dem neuen Dirigenten an. Der Wald-Michelbacher Christian Schuppel leitet seit Ende der Sommerpause die Blasmusik Schimmeldewog. Er folgte Marcel Hamaekers nach, der dort sieben Jahre lang den Taktstock schwang. Mit Schuppel an der Spitze geht es für die Kapelle zur Wählemer Kerwe, wo sie die musikalische Umrahmung des sonntäglichen Frühschoppens und Kerwegottesdiensts am 3. September bestreitet. Der neue Chef im Ring kam zu seinem Job wie die Jungfrau zum Kinde. Da seine Frau eine Zeit lang in der Kapelle mitgespielt hatte, war er dort schon hinlänglich bekannt. Da war es nur folgerichtig, dass Schuppel vom Vorstand darauf angesprochen wurde, ob er das machen will. Nach einem Blick in seinen Terminkalender - er leitet noch zwei weitere Ensembles - hieß die Antwort: "Ja, freitags habe ich Zeit", sagt er lachend. Unterhaltungsmusik pflegen Dass er einige Musiker schon kennt und damit nicht komplett ins kalte Wasser springen musste, kommt ihm sehr zupass. "Mindestens ein eigenes Konzert" steht neben den vielen weiteren Verpflichtungen der Blasmusik auf dem Wunschzettel des neuen Dirigenten. Passend dazu ist ein solches am zweiten Weihnachtsfeiertag in der katholischen Kirche Unter-Schönmattenwag in Planung. Ort und Zeitpunkt haben bei der Kapelle bereits eine lange Tradition. Die Unterhaltungsmusik will Schuppel weiter pflegen. Das bisherige Repertoire wird von ihm gesichtet. "Ein paar Lieder werde ich aussortieren", sagt er, dafür aber auch andere, neue mit reinnehmen. "Natürlich werden weiterhin bekannte Stücke zu hören sein." Aber jeder Dirigent hat so sein eigenes Faible. Deshalb hebt "der Neue" hervor, dass seine Musikauswahl "nicht Richtung Bigband gehen wird". Traditionelle Lieder werden wieder mehr im Vordergrund stehen, sagt Schuppel. Schlager a la Udo Jürgens oder Pop-Klassiker der Marke "Oye como va" werden aber ebenso wie konzertante Stücke Richtung Filmmusik oder Musicals zu hören sein. Als Dirigent "fordere ich, dass das Orchester bereit ist, sich weiterzuentwickeln und mit mir neue Wege zu gehen". In seinen ersten Einsätzen bekam er von den Blasmusik-Mitgliedern bereits "Lob für mein extrem gutes Gehör". Falsche Töne werden somit sofort erkannt, schmunzelt er. Die Vielzahl der bisherigen Auftritte möchte der Wald-Michelbacher weiterführen. Die sind sehr breit gestreut von Kerwegigs bis hin zu Konzerten im Mannheimer Luisenpark. 20 bis 25 Musiker zählt das Ensemble derzeit. Händeringend werden Querflötisten gesucht, aber auch in den anderen Registern ist Nachwuchs immer willkommen. Wenn jemand ein Instrument erlernen will - egal ob Blech- oder Holzbläser -, dann ist er beim Verein ebenfalls richtig. "Wir begrüßen auch gerne Jugendliche, die in einem Orchester mitspielen möchten", so der Dirigent. Christian Schuppel blickt bereits auf 18 Jahre als Dirigent und auf 50 Konzerte zurück. Trotz seiner Erfahrung bezeichnet er es "immer als etwas Schönes", bei einem neuen Verein den Taktstock in die Hand zu nehmen, weil die Motivation sehr hoch ist. Deshalb ist bei ihm auch die Vorfreude auf seine Tätigkeit groß. Die teilt er mit dem Vorsitzenden Hans Vogel. Dem lag auch der reibungslose Übergang am Herzen, sodass die aktuellen Auftritte in bewährter Manier bewältigt werden können. tom Interessierte Musiker können sich beim Zweiten Vorsitzenden Matthias Staat unter Telefon 06207/82833 oder E-Mail an post@blasmusik-schimmeldewog.de melden.
Quelle: Odenwälder Zeitung

Von Gottesdienst bis Kurkonzert

Der neugewählte Vorstand der Blasmusik Unter-Schönmattenwag ist stolz auf die 20 Auftritte im vergangenen Vereinsjahr. Unser Bild zeigt (von links): Matthias Staat, Thekka Vogel, Norbert Walter, Albrecht Bärenz, Hans Vogel und Rüdiger Horst. Bild: Sascha Lotz 20 Auftritte und Konzerte verzeichnete die Blasmusik Unter-Schönmattenwag im vergangenen Vereinsjahr. Dabei reichten die Engagements von Kurkonzerten in Wald-Michelbach und Grasellenbach über Mitwirkungen an Gottesdiensten, Weihnachtsmärkten und diversen lokalen Festen im Überwald bis hin zum Jahreskonzert im Haus des Gastes und Konzerten im Herzogenriedpark in Mannheim. Erstmals hatte der Verein ein Konzert des Petersburger Knabenchors mit betreut. Über diese Aktivitäten berichtete Schriftführer Albrecht Bärenz. Doch eine Frage überschattete die Jahreshauptversammlung: Wie soll mit der künftigen Organisation der Kerwe umgegangen werden? Zu wenige Aktive hätten zu viel Arbeit zu leisten und ein hoher zeitlicher Einsatz schlage sich nicht in einem guten Besuch nieder. Gedankt werde einem dieser Einsatz selten, so die Mitglieder unisono. Hieran schloss sich eine rege Diskussion an, diese verlief zunächst ergebnisoffen. Man müsse im Gespräch bleiben, gerade auch mit den anderen Vereinen. „Gemeinsame zukunftsfähigere Varianten des wichtigsten Festes am Ort sollten immer wieder bedacht und besprochen werden“, waren sich die Mitglieder einig. Teilvorstand gewählt Erfreulich war indes der Bericht des Kassenwartes Norbert Walter, der schwarze Zahlen präsentierte. „Die viele musikalische Arbeit hatte den Verein nicht reich gemacht, aber immerhin ließen sich die notwendigen Ausgaben gut decken.“ Die Kassenprüfer Benedikt Staat und Bernhard Walter hatten die Kasse geprüft, keine Beanstandungen gehabt und daher die Entlastung des Vorstandes beantragt. Die Versammlung stimmte dem einstimmig zu und ging zu den Neuwahlen des Teil-Vorstandes über. Zu wählen waren der Zweite Vorsitzende, der Schriftführer und der Beisitzer für die passiven Mitglieder. Die bisherigen Amtsinhaber wurden hierfür vorgeschlagen, und einstimmig gewählt. Der alte Vorstand wurde somit zum neuen: Vorsitzender bleibt Hans Vogel, Zweiter Vorsitzender ist Matthias Staat, Kassenwart Norbert Walter, Schriftführer Albrecht Bärenz, Beisitzer der passiven Mitglieder Thekla Vogel.
Quelle: Odenwälder Zeitung

Swing im Überwald 2016

Jahreskonzert 2016: Nach dem Abba-Medley gibt’s tosenden Beifall

Schönmattenwag. Zum Schluss, bei der Zugabe, gibt’s kein Halten mehr. Die mehr als 200 Zuschauer im Haus des Gastes applaudieren beim Schimmeldewejer Lied der Blaskapelle begeistert. Die hatte mit ihrem Jahreskonzert zuvor zwei Stunden lang die Gästeschar bestens unterhalten und einen beeindruckenden Querschnitt ihres Schaffens gezeigt. Polka, Big Band, Chanson, Filmmusik und Pop: Alles war vertreten im abwechslungsreichen Programm unter der Leitung von Marcel Hamaekers. Die 30 Musiker auf der Bühne, in der ersten Hälfte mit ihrem traditionellen roten Konzertoutfit angetan, zeigten gleich mit dem ersten Stück „New Generation“ im wahrsten Sinne des Wortes die „Marsch“-Richtung auf. Der Wechsel von langsamen, getragenen Partien mit flotten Klängen und einem fanfarenartigen Abschluss sollte beispielgebend für das Konzert sein, bei dem sich ruhige Stücke mit fetzigeren Parts abwechselten. In seiner Begrüßung freute sich der Vorsitzende Hans Vogel über den guten Besuch – trotz des ungewohnten Termins. Denn normalerweise lade man sonst immer am Palmsonntags-Wochenende ein. Er stellte vier Gastmusiker vor, die beim Konzert die Blasmusik Schimmeldewog verstärkten. Durchs Programm führte in bewährter Manier fundiert, aber gleichzeitig augenzwinkernd, Donat Skroch. Die Vielfalt der Bläsermusik in einem einzigen Stück: „Mit der Kraft der Musik“ war so etwas wie ein Medley aller Stilarten gleich zu Beginn. Eine Reise mit „Leidenschaft, Herzblut und Können“, wie Skroch sagte. Der Einstieg ins Stück kommt mächtig-majestätisch daher, ehe dann die Holzbläser ruhig und besinnlich einen Choral bieten, danach das Orchester übernimmt und mit einer brillanten Coda abschließt.
Von Österreich nach Russland
Nach Österreich ging’s mit der Schönbrunner Polka. Lustig, charmant, perlend, verspielt weckt sie Gedanken an die Werke von Johann Strauß und erlebt zum Schluss hin einen musikalischen Höhepunkt. Vom Alpenstaat nach Russland: Ein erstes Highlight des Konzerts ist Billy Joels „Leningrad“. Diese Aufarbeitung des Kalten Kriegs, als Nachklapp zu einer Tour 1987 durch die Sowjetunion entstanden, ist als Song sowieso beeindruckend und gewinnt durch die Macht der Instrumente noch einmal an musikalischer Fahrt. „Spirit of Life“ lässt die Gäste die Höhen und Tiefen des Lebens mit allen Facetten der Blasmusik durchleben. Das Orchester präsentiert sich hier wie auch bei den anderen Stücken absolut präsent, folgt den Anweisungen von Marcel Hamaekers punktgenau und heimst damit wie bei allen Liedern viel Beifall ein. Heiter, melancholisch, nostalgisch und rhythmisch zeichnet die Blasmusik die Stationen nach. Ein Ensemble in einem kleinen Ort auf einem solch hohen Niveau – das findet man selten. „Was zum Träumen“ ist das letzte Stück vor der Pause, „Pacific Dreams“. Das Allegro-Finale bildet einen fulminanten Abschluss, mit dem die Zuschauer beschwingt in die Pause gehen können. Danach ist schon durch das Erscheinungsbild der Musiker klar, dass es musikalisch ganz anders zugehen würde: Das Orchester kommt leger, bunt gekleidet auf die Bühne zurück, um nun Filmmusikern, Chansons und Pop zu huldigen. In den Sherwood Forest mit Blechbläser-Anklängen an die Jagd geht es bei den „Highlights from Robin Hood“. Natürlich darf auch der Hit „Everything I do I do for you“ aus dem Erfolgsfilm von 1991 nicht fehlen. „Das Stück erfordert höchste Konzentration“, ist für Skroch dieser Song sein absoluter Favorit. Margaret Rutherford in den Miss-Marple-Filmen der 60er-Jahre ist heute wohl eher nur noch der Generation 50+ bekannt. Die Titelmusik aus diesen vier Streifen ist aber ein Klassiker und gelangte damals sogar in die Pop-Charts. Furioses Finale Die eingängige Melodie, von der Blasmusik perfekt gespielt, kam beim Publikum bestens an. Wie auch das Medley mit den bekanntesten Stücken von Edith Piaf, gekrönt von „La vie en rose“. Dem Medley mit Songs des Iren Gilbert O’Sullivan schließt sich das furiose Finale an: Gleich dreimal kommt die schwedische Popgruppe „Abba“ zu ihrem Recht. „Does your mother know“, „Money, money, money“ und schließlich „Dancing Queen“ bilden den Grundstock dafür, dass die Zuschauer nach diesen Krachern natürlich noch nicht nach Hause gehen wollen und energisch nach Zugabe verlangen. Die gibt es. Klar. Das folgende „Thank you for the music“ nutzt Skroch zu einem großen Dank an die Musiker. „Danke für die große Freude“, wandelt er den Text entsprechend um. „Nichts kann unsere Herzen und unsere Seele mehr erobern wie eine Melodie es vermag.“ Standing Ovations nach dem Schimmeldewejer Lied leiten über zum gemütlichen Beisammensein, bei dem Musiker und Gäste noch lange beieinanderstehen.
Quelle: Odenwälder Zeitung

Jahreskonzert 2016: Michaela Staat und Mathias Sauer für ihre Treue ausgezeichnet

Zwei Musiker halten der Blasmusik Schimmeldewog schon seit 30 Jahren die Treue: Michaela Staat und Mathias Sauer wurden dafür im Rahmen des Jahreskonzerts vom Zweiten Vorsitzenden des Blasmusikverbands Rhein-Neckar, Helmut Spannagel, mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Lobende Worte für die lange Verbundenheit gab es auch vom Vereinsvorsitzenden Hans Vogel. Spannagel, extra aus Mühlhausen (Kraichgau) in den Odenwald gekommen, hob die Einsatzbereitschaft von Musikern hervor, „die ihr Herz an eine Sache hängen“. Diese hätten es „verdient, geehrt zu werden“, nahm er die Auszeichnung auch für den Blasmusikverband Baden-Württemberg vor. Es sei immer schön, „stolze Geehrte zu sehen“. Der stellvertretende Blasmusik-Vorsitzende äußerte seine Hoffnung, dass Michaela Staat und Mathias Sauer viele weitere Jahre der Musik verbunden blieben. Der Verband habe auch Ehrungsnadeln für 60 Jahre Mitgliedschaft, schmunzelte er. Mit Dank und Anerkennung des Verbands heftete er beiden die Nadel ans Revers. Hans Vogel schloss sich den Dankesworten an. Gleichzeitig zeigte er sich erfreut darüber, dass Spannagel den Weg nach Schönmattenwag auf sich genommen habe. Denn dieser betreue 76 Vereine von Sinsheim bis an die Bergstraße mit Hemsbach, von Mannheim bis ins Elsenztal. „Eigentlich ein Fulltime-Job“, so Vogel. Moderator Donat Skroch wies lobend darauf hin, dass die Leistung der Musiker umso höher zu bewerten sei, da sie diese als Laien erbrächten.
Quelle: Odenwälder Zeitung

Klangvoller Abschluss der ruhigen Festtage mit der Blasmusik Unter-Schönmattenwag

Der „dritte Weihnachtsfeiertag“, wie Dirigent Marcel Hamaekers den sich direkt anschließenden Sonntag nach den Festtagen nannte, war wie geschaffen für die Blasmusik Schimmeldewog, mit einem Konzert die geruhsamen Tage abzuschließen. In der katholischen Pfarrkirche boten die knapp 30 Musiker ein buntes Programm an Weihnachtsliedern, Spirituals, aber auch modernen Stücken und begeisterten damit die Zuschauer. Die hatten schon einige Zeit vor Beginn die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Auf den Kirchenbänken saß man dicht an dicht, selbst die Empore war voll bis in die hinterste Ecke. Wer zu spät kam, fand nur noch einen Stehplatz vor. Mit dem imposanten Bläserklang war es den Musikern aber auch ein Leichtes, das Kirchenschiff bis in den letzten Winkel mit feinsten Tönen zu beschallen. Nach ruhigem Einmarsch in die Kirche legte die Blasmusik gleich kräftig los. Bei Richard Wagners „Sei uns gegrüßt“, zu Ehren von König Friedrich August II. 1844 komponiert, schöpfte das Orchester gleich aus dem Vollen und gab vor, was in der kommenden Stunde folgen sollte: ein Konzert auf hohem musikalischen Niveau, bei dem die Mitwirkenden auch gerne einmal die eingetretenen Pfade des „klassischen“ Metiers verließen und damit teilweise Big-Band-Sound boten. Die „Melodia d’Amore“ sah ein Wechselspiel der reinen Blechbläser Trompete, Tuba, Posaune oder Flügelhorn mit Saxofon, Klarinetten und Flören, das sich durch den Einsatz des Schlagzeugs immer mehr bis zu einem furiosen Finale steigerte. Zwischen den einzelnen Stücken führte Dirigent Hamaekers die Gäste in die Lieder ein und gab einige Erläuterungen – auch um den Musikern Zeit zu geben, ihre Instrumente an den durch die Temperaturunterschiede schwierigen Auftrittsort Kirche anzupassen. Bei Beethovens Romanze mischten sich in den Refrain fanfarenartige Klänge, womit der homogene Klangkörper über den klassischen Blasmusik-Sound hinaus fast schon an eine Big Band herankam. Mit „Patria“ und „Jupiter’s Theme“ deckte das Orchester die komplette Bandbreite der Musikrichtungen ab. Letzteres, mit eher getragenem Beginn, bestach mit einem strahlenden, bombastischen Schlussakkord. J.S. Bachs „Anna Magdalena’s Song“ in moderner Bearbeitung gewann durch den Schlagzeugeinsatz mächtig an Fahrt und kam sehr beschwingt daher. Wer meinte, mehr Swing geht nicht, der wurde durch das „Spiritual-Medley“ eines Besseren belehrt. Das bekannte „Nobody knows the trouble I‘ve seen“ mit einem Saxofon-Solo-Quartett leitete über zu einem Potpourri mit treibenden, fetzigen Rhythmen, bei denen wippende Füße und mitklatschende Hände zu beobachten waren, aber auch mit getragenen Melodien. Einen Schwenk zu neuerer Musik unternahm die Blasmusik mit der „New festival music“ von Markus Götz. „The sound of my life“ von Otto M. Schwarz gewann nach dem leicht melancholischen Beginn durch den Schlagzeug- und Posauneneinsatz zusehends an Fahrt. Die Taschentücher durften gezückt werden beim Klassiker „The Rose“ aus dem Film über Janis Joplin mit Bette Midler in der Hauptrolle. Erst sehr getragen, setzten die Musiker dann mit allem, was die Lungen hergaben, klangvoll ein, ehe das Lied wieder langsam ausklang. Am Flügelhorn glänzte dabei Solist Manfred Kunkel. Noch einmal weihnachtlich wurde ganz zum Schluss. Ein Set aus den bekanntesten Weihnachtsstücken läutete das große Finale ein. Die Aufforderung von Hamaekers zum Mitsingen ließen sich die Gäste bei Stücken wie „O du Fröhliche“, „O Tannenbaum“ oder „Stille Nacht“ nicht entgehen. „Auld lang syne“, besser bekannt als „Should auld acquaintance be forgot“, sorgte als Zugabe noch einmal für langanhaltenden Applaus. Bei diesem machtvollen Stück demonstrierte die Blasmusik Schimmeldewog noch einmal die ganze Bandbreite ihres Könnens. Von der Möglichkeit, für die Orchesterarbeit eine Spende zu hinterlassen, machten die Gäste nach dem freien Konzerteintritt beim Hinausgehen gerne Gebrauch. Viel Lob gab es außerdem für die Musiker: „Ein wirklich schönes Konzert“ oder „Das habt ihr gut gemacht“ war nicht nur einmal zu hören. Das kostenlose Glühwein-Angebot vor der Kirche („der muss weg, bevor es im Januar über 20 Grad gibt“, hatte zuvor Hamaekers geflachst) fand dankbare Abnehmer.
Veröffentlicht am 28. Dezember 2015 von Thomas Wilken

Blasmusik Unter-Schönmattenwag und Musikverein Dossenheim konzertierten gemeinsam im Haus des Gastes

Große Bühne für ein großes Orchester: Zum zweiten Mal hatten die Blasmusik Unter-Schönmattenwag und der Musikverein Dossenheim zu einem Big-Band-Konzert ins Haus des Gastes eingeladen. Die Gäste dankten es den beiden engagierten Klangkörpern mit gutem Besuch und einem begeisterten Beifall zum Schluss, der zwei Zugaben nach sich zog. Die gemeinsame Big Band mit etwa 20 bis 25 Musikern sowohl von der Bergstraße als auch aus dem Überwald spielte sich gekonnt durch ein Repertoire von 25 Titeln aus verschiedensten Stilrichtungen und Jahrhunderten. Der älteste Song hatte in seiner Originalfassung schon 150 Jahre auf dem Buckel, der jüngste ist gerade mal ein Jahr alt. Pop, Rock, Soul oder Blues: Die Spannbreite war groß, die Flexibilität der Musiker ebenso. Zehn Instrumental- und zwei Gesangssolisten verliehen den einzelnen Stücken eine ganz besondere Note. Das gemeinsame Projekt war 2013 vom Dirigenten beider Vereine, Marcel Hamaekers, aus der Taufe gehoben worden. Das erste Konzert fand in Dossenheim statt – wie jetzt auch im Sommer mit dem aktuellen Programm. Mit Brian Osborne und Gaby Balke-Schmitt waren wieder die beiden Sänger aus den vergangenen Auftritten mit an Bord. Einige gemeinsame Proben im Vorfeld und der Auftritt im Sommer im Dossenheim gaben der Big Band die nötige Sicherheit für das Konzert in Schönmattenwag. Dort passte dann auch alles bestens zusammen. Mit angenehmer Lautstärke und guter Dynamik vermochte die Musiker das Publikum vollauf zu überzeugen. Sauber, auf den Punkt gespielte Stücke, knackige Soli und überzeugende Gesangseinlagen taten ein Übriges, dass die Gäste nach drei verschiedenen Sets mehr wollten – und auch bekamen. Denn den Kracher hatte sich die Big Band nach der klassischen Steigerung im Laufe des dritten Sets fürs allerletzte Lied aufgehoben: Ein fetziges „Welcome to the jungle“, im Original von Guns’n’Roses, forderte eine Zugabe förmlich heraus. Das erste Stück hingegen, „In the Stone“, ist so etwas wie die Erkennungsmelodie der Dossenheimer. Als Stadt der Steinbrüche läuten sie damit gerne das Konzert ein. Alexander Rautnig am Tenorsaxophon hatte hier sein einziges Solo des Abends. Einem fetzigen „Jungle Boogie“ stand später ein eher balladeskes „Hey Jude“ von Lennon/McCartney gegenüber. Bei „Locked out of Heaven“ von Bruno Mars durften Manfred Kienle an der Trompete und Rüdiger Horst am Altsaxophon ihr perfektes Können auf ihren Instrumenten demonstrieren. Viel beklatschter Abschluss des ersten Sets war „Sky Fall“ von Adele aus dem vorangegangenen James-Bond-Film – von vielen sowieso als das bessere Titellied gegenüber dem neuen angesehen. Durch den Hype um den neuen „Spectre“-Bond hatte der Song eine ungewollte Aktualität. Den zweiten Teil hatte Dirigent Hamaekers ganz ins Zeichen des Swing gestellt. „American Patrol“ mit seinen Klavierursprüngen aus dem Jahr 1881 war dabei das älteste Stück. Als Solist glänzte hier Jörg Abelshauser. Sänger Brian Osborne kam zum ersten Mal bei „Fly me to the moon“ zum Einsatz. „My funny Valentine“ oder „It’s only a paper moon“ waren weitere Stücke aus diesem Set. Im dritten Abschnitt fehlte nur das Bluesmobil, ansonsten war die Illusion perfekt. Aus dem Kultfilm „Blues Brothers“, den John Landes 1980 drehte, kamen gleich drei Songs zu Gehör: „Everybody“, „Soulman“ und „Sweet Home Chicago“. Letzterer wurde ganz nah an die Live-Version im Film angelehnt: Vier Soli von Erich Gröger, Rüdiger Horst, Manfred Kienle und Albrecht Bärenz folgten aufeinander. Klar, dass dieser Set im Saal wie eine Rakete einschlug. Dass sie aber noch einen obendrauf setzen konnte, zeigte die Bigband im Anschluss. Dem „Uptown Funk“, einem diffizilen Titel von Bruno Mars, folgte mit „Proud Mary“ von Creedence Clearwater Revival ein absoluter Klassiker, den die Musiker mit viel Schmackes darboten. Zum Schluss noch das schon genannte „Welcome to the jungle“ – und der Bär im Saal steppte. Mit Glenn Millers „In the mood“ schloss sich als Zugabe ein Swing-Klassiker an, der jedem im Ohr blieb. Als Instrumental-Solisten wirkten neben den schon Genannten Helmut Groß, Peter Böttinger, Luisa Engel und Jens Lorbeer mit. (Bild: Verein)
Veröffentlicht am 29. Oktober 2015 von Thomas Wilken

Jahreskonzert 2015: Selbst Metal lässt sich mit Blech spielen

Bläser spielen oben im Kirchturm

Ein Hauch von Volksfest, aber auch ein kleiner Nachgeschmack von Weihnachtsmarkt, so präsentierte sich "Musik und Backen" in Unter-Schönmattenwag mit einem Fest, das die dortige Blasmusik zu Füßen der heimischen Pfarrkirche feierte. Ein Zelt stand vorm Eingang der katholischen Pfarrkirche "St. Johannes der Täufer", darin ein Steinofen, betrieben vom Hornisten und Bäckermeister Matthias Sauer. Vielleicht war es das erste Mal seit der Weihe der ehrwürdigen Pfarrkirche im Jahr 1789 - dem Jahr der Französischen Revolution - dass der Duft von Brot, Zimtschnecken, Rahmfladen und anderen frischen Köstlichkeiten nach oben in Richtung Kirchturm zog. Dort hatten sich die "Turmbläser" eingefunden, besser gesagt, nach oben gezwängt, denn der enge Durchlass war nicht für dickleibige Bässe und kräftiger gebaute Musiker gedacht gewesen. Festliches vom Turm Auch die dort seit 1404 beheimatete Glocke dürfte über den musikalischen Besuch überrascht gewesen sein. Allerdings klingt sie seit nun 610 Jahren im Ton "B" und das ist bekanntlich die Tonart, in der sich Bläser am wohlsten fühlen. Da klang Weihnachtliches und Festliches vom Turm, während unten Kaffee und Glühwein dampften. Das ganze Orchester fand sich eine halbe Stunde später im Altarraum ein. Im folgenden Konzert erklang stimmungsvolle Weihnachtsmusik verbunden mit gefühlvollen Balladen und Ausflügen in Swing und Latin-Klängen, versöhnlich auf den Punkt gebracht mit "Feliz Navidad" als Zugabe. Nach hektischer Vorweihnachtszeit mit Feiern, Märkten und allerlei Events sei es an der Zeit, vor der Silvesterknallerei und dem bald nachfolgendem Karneval musikalisch und gedanklich inne zu halten, so hatte Vorsitzender Hans Vogel die Zuhörer im Kirchenschiff begrüßt. Diese pendelten zwischen Süßem und Deftigem im Zelt und Musik in der Kirche hin und her. Und Dirigent Marcel Hamaekers hatte mit dem Programm dieses Nachmittags zumindest musikalisch so etwas wie einen vierten Weihnachtsfeiertag kreiert.
Quelle: Odenwälder Zeitung, Artikel vom: 31.12.2014

Swing im Überwald

Blasmusik: Jahreskonzert des Unter-Schönmattenwager Orchesters im Haus des Gastes wird mit enthusiastischem Applaus vom Publikum gefeiert

Reizvolle Reise von Böhmen nach Brasilien

Für viele Menschen taucht bei dem Begriff „Blaskapelle“ das Bild schunkelnder Menschen an langen Biertischen auf. Doch dass ein Blasorchester weitaus mehr beherrschen kann als Marsch und Polka, sondern mit einem geballten Maß an Brass-Power musikalische Grenzen transzendiert, bewies die „Blasmusik Unter Schönmattenwag“, unter ihrem Dirigenten Marcel Hamaeckers, bei ihrem Jahreskonzert 2014 im „Haus des Gastes“.
Fernab jeglicher Konventionen gelang den rund 30 Bläsern mit ihrem gewaltigen Big-Band-Sound eine reizvolle musikalische Reise durch die verschiedenen musikalischen Genres wie Volksmusik, Swing, Latin und Pop.

Volkstümlicher Auftakt

Donat Skroch, Regisseur der Theatergruppe Schönmattenwag, führte souverän und informativ durch das zweistündige Programm. Gerade noch volkstümlich ging es von der Polka zu dem groovigen Stück „Fascinating Drums“, eines der bekanntesten Werke des niederländischen Komponisten Ted Huggens. Wie der Name des Stückes andeutet, war hier das Percussion-Ensemble (Wolfram Walter, Manuel Walter, Benedikt Staat) gefragt, das noch öfter an diesem Abend, unter dem Jubel der begeisterten Zuschauer, seine Drum-Sets bearbeitete und dazu verschiedene Percussion-Instrumente einsetzte.

Arrangiert von Kurt Gäble, einem erfolgreichen zeitgenössischen Komponisten und Arrangeur für moderne Blasmusik, ging es danach in die Flower-Power-Zeit mit Scott McKenzies Anbetung an „San Francisco“ und John Denvers Party-Ohrwurm „Country-Roads“. Seine mitreißende Vitalität gewinnt ein Orchester vor allem durch die Energie seines Leiters. Bei dem Dossenheimer Marcel Hamaekers ist diese Kraft und Souveränität, mit der er jeden einzelnen seiner Musiker fordert, deutlich spürbar. Nur so entsteht der kraftvolle, klare Sound, der das Ensemble auszeichnet.

Hinreißend interpretiert

Welch dynamische Spannweite dieses Blasorchester besitzt und welch tiefe Emotion es auszudrücken vermag, zeigte die hinreißende Interpretation des Bee Gee-Hits „How Deep Is Your Love“. Wenn dann Trompeter Vito Catalano mit melancholischer Leichtigkeit noch ein Solo beisteuert, ist garantiert Gänsehaut angesagt.

Der Titel „Instant Concert“ bedeutet für ein Blasorchester, 30 bekannte Ohrwürmer aus Oper, Konzert und Gospel in ein nur dreiminütiges Medley zu verpacken. Auch dieses gewaltige Konglomerat aus verschiedenen Stilrichtungen präsentierten die rührigen Musikanten mit einer Leichtigkeit, über die man einfach nur staunen konnte.

Von der reizvollen Chicago-Swing-Ära der 30er-Jahre mit Duke Ellington, Benny Goodman und Count Basie ging es zu Henry Mancini und seinem Filmtrack „Baby Elephant Walk“. Als nächste Etappe wurden die Ballhäuser im Berlin der goldenen 20er-Jahre angesteuert, wo auf so verrückte Schlager wie „Was machst Du mit dem Knie, lieber Hans“ und „Mein Papagei frisst keine harten Eier“ ausgelassen Charleston getanzt wurde. Auch im gut besuchten „Haus des Gastes“ in Schimmeldewog bewegte sich das Stimmungsbarometer deutlich nach oben, was sicherlich auch an den warmen, kraftvollen Soli der Saxophonisten Rüdiger Horst und Bernhard Walter lag. Wenn es um die Evergreens dieser Zeit geht, darf das berühmteste deutsche A-cappella-Ensemble nicht fehlen, die „Comedian Harmonists“ und ihr „Veronika, der Lenz ist da“ oder „Was macht der Maier am Himalaya“. Mit diesen eingängigen Melodien gepaart mit ihrer Spielfreude knüpfte die „Blasmusik Unter-Schönmattenwag“ einen zum Mitsingen animierenden Soundteppich. Ein siedend-heißes Latin-Gebräu läutete die Endrunde ein. Brodelnde Percussions gingen eine Verbindung mit der fetzigen Bläser-Section ein, als Mambo- und Samba-Rhythmen in die Traumlandschaft der Karibik entführten. Den zum Samba passenden Cocktail servierten die Zuschauer mit einem laut grölenden „Tequila!“.

Schade nur, dass sich niemand auf die Tanzfläche traute. Und doch blieb beim abschließenden, minutenlangen enthusiastischen Applaus für dieses Blasorchester der Extra-Klasse kein Zuschauer auf seinem Stuhl sitzen.
Quelle: Odenwälder Zeitung

Blasmusik: Beim Jahresabschlusskonzert spenden Besucher 500 Euro für die Kirchengemeinde Singen und musizieren für den guten Zweck

Bei der Jahreshauptversammlung der Blasmusik Unter-Schönmattenwag übergab Hans Vogel (links) einen Scheck über 500 Euro an Oliver Neumann von der Kirchengemeinde.

Schönmattenwag. Die Jahreshauptversammlung der Blasmusik Unter-Schönmattenwag war ein passender Rahmen zur Übergabe eines Schecks in Höhe von immerhin 500 Euro. Das war der Erlös des Weihnachtskonzerts in der voll besetzten heimischen Pfarrkirche. Eintritt war damals keiner erhoben worden, dafür konnte jeder Besucher eine Spende geben. Dem Publikum schien es gefallen zu haben, da dieser stattliche Betrag zusammenkam. So konnte Vorsitzender Hans Vogel den Scheck nun an die Kirchengemeinde übergeben. Kaplan Oliver Neumann nahm ihn dankend entgegen, die Kirchengemeinde könne das Geld gut gebrauchen. Bei der Jahreshauptversammlung wurde dann Hans Vogel als Vorsitzender, Norbert Walter als Kassenwart und Rüdiger Horst als Beisitzer der Aktiven einstimmig wiedergewählt. Auf Antrag von Kassenprüfer Bernhard Walter wurde der Vorstand entlastet. Zunächst verlas Schriftführer Dr. Albrecht Bärenz seinen Jahresbericht. 27 Vereinsaktivitäten vorwiegend musikalischer Natur wurden gezählt, vom Ständchen bis zum Jahreskonzert, vom Kurkonzert bis zum jährlichen Konzert im Herzogenriedpark in Mannheim spannte sich dabei der Bogen. Der Vorsitzende kommentierte einige Ereignisse, schließlich zeigte auch der Kassenbericht von Norbert Walter, wie schwierig es ist, einen solchen Verein kostendeckend über die Runden zu bringen. Die Bilanz war zwar ausgeglichen, doch Überschüsse wurden keine erzielt, obwohl sparsam gewirtschaftet und keine neuen Instrumente und kaum Noten angeschafft wurden. Aktivitäten wie die jährliche Kerwe stellten für viele Vereine aufgrund des hohen personellen und finanziellen Aufwands keine Einnahmequelle mehr da. Trotzdem blickt man positiv ins begonnene Jahr. Neue Auftrittsmöglichkeiten lassen auf zusätzliche Einnahmen hoffen. bä

Ovationen für Orchester und Solisten Unter-Schönmattenwag. Das traditionelle Weihnachtskonzert am zweiten Feiertag gehört ins feste Repertoire der Blasmusik Unter-Schönmattenwag. Auch in diesem Jahr wusste das Orchester mit einem mitreißenden Programm das Publikum zu begeistern.

Bereits lange vor Beginn war die Pfarrkirche bis auf den letzten Platz besetzt, und auch auf den Aufgängen zur Empore hatten sich etliche Besucher aufgereiht. So konnte es pünktlich losgehen mit der Fanfare "Jubiloso" von Iwo Kouwenhoven, die mit festlichen Klängen auf das Konzert einstimmte. Danach erklang die "Pastorale", das Arrangement eines französischen Volkslieds von Jan de Haan. Jetzt war mit Rüdiger Horst am Altsaxophon der erste Solist am Start. Er brillierte im feierlichen "Gabriel’s Oboe" aus der Feder von Ennio Morricone, einem Komponisten, der sonst eher für den Soundtrack diverser Western-Klassiker bekannt war. Die "Abendstimmung" des tschechischen Komponisten Pavel Stanek folgte, Christoph Vogel spielte das gefühlvolle Solo auf dem Euphonium. Damit war die Stimmung perfekt vorbereitet für den ersten Gast des Abends. Der französische Opernsänger Franck Aderschlag sang das erste Mal in der Pfarrkirche in Unter-Schönmattenwag. Zunächst trug er "Cantique de Noel" vor, ein Weihnachtslied des romantischen Komponisten Adolphe Adam, das in der englischen Version "O holy Night" später Furore machen sollte. Das Zusammenspiel mit dem Orchester gelang bravourös und das Publikum dankte mit begeistertem Beifall. Wenngleich der einzige Sänger des Abends, war er dennoch nicht die einzige Stimme: Sabine Endrich trat jetzt ans Mikrofon und sang die Ballade "Wo ich auch stehe". Die studierte Musikerin leitet etliche Chöre in der Region, auch den Frauenchor des MGV Sängerbund Unter-Schönmattenwag. Bevor sie das Mikrofon wieder zur Hand nahm, erklang von der Blasmusik "Present of Love", arrangiert von Manfred Schneider nach einem Thema von Georg Friedrich Händel. Hier solierte Vorsitzender Hans Vogel auf der Posaune. Das nachfolgende "Russische Wiegenlied" entführte dann in die winterlichen Weiten Russlands. Der Oboist Alexander Rautnig vom befreundeten Musikverein Dossenheim hatte es nach einer Volksweise arrangiert. Nun betrat wieder Sängerin Sabine Endrich den Altarraum, aus dem Musical "Elisabeth" erklang "Ich gehör nur mir" - die tragische Kaiserin "Sissi" war in diesem Werk verewigt worden. Danach sang sie "Jesus, berühre mich" von Albert Frey, ein im Bereich der christlichen Popularmusik als charismatischer Songwriter gefeierter Komponist. Jetzt erklang von der Blasmusik "Halleluja", der gefeierte und oft gecoverte Song von Leonard Cohen in einem Arrangement von Frank Bernaerts. Um den Text und die durchaus verschiedenen Auslegungen brauchte sich also niemand Gedanken machen, nur die stimmungsvolle Musik zählte. Und die zielte jetzt auf einen weiteren Auftritt Franck Aderschlags ab: Nessun Dorma aus Puccinis Oper "Turandot" erklang, eine der bekanntesten Tenor-Arien der Operngeschichte. Jetzt gab es in der Pfarrkirche kein Halten mehr, das Publikum reagierte stürmisch mit stehenden Ovationen. Das Weihnachtskonzert sollte ausklingen mit einem Weihnachtslied-Potpourri. "Leise rieselt der Schnee", "Oh Tannenbaum", "Alle Jahre wieder", "Stille Nacht" - das waren die bekanntesten Lieder dabei, und jetzt sang kein Solist, sondern begeistert das ganze Publikum. Ohne Zugabe ging’s dann freilich nicht. Und so entführte die Blasmusik Unter-Schönmattenwag mit "Feliz Navidad" die voll besetzte Kirche musikalisch unter südamerikanische Palmen - immerhin passten die Temperaturen fast besser dorthin als zur weißen Weihnacht. Aber auch damit war’s nicht getan, eine weitere Zugabe wurde verlangt. Und so sang Franck Aderschlag nochmals "Nessun Dorma" - und ein zweites Mal war das Publikum verzaubert. Und Standing Ovations begleiteten Sänger und Orchester in den ausgehenden Weihnachtsabend.

Der Musikverein Dossenheim feierte sein 120-jähriges Bestehen und lud zum Jubiläumskonzert in den Steinbruch

"Die Akustik ist einfach Klasse", schwärmte ein Besucher. Die Akustik, die Kulisse und das Orchester - bestehend aus den Musikern des örtlichen Musikvereins und denen der "Blasmusik Unter-Schönmattenwag" - Mit seinem Dirigenten Marcel Hamaekers hatten die Besucher des Jubiläumskonzertes nachhaltig beeindruckt. Der Musikverein feierte mit diesem Konzert im Innenhof des ehemaligen Steinbruchs "Leferenz" sein 120-jähriges Bestehen. Und das vielleicht bedeutenste Geburtstagsgeschenk machter der Wettergott. Er ließ an diesem Abend ausnahmesweise die Sonne scheinen, sodass das Konzert ohne Sorgenfalten auf der Stirn, wie geplant, unter freiem Himmel hatte stattfinden können. Alle schienen darüber erleichtert. Son konnte Rüdiger Neumann, Vorsitzender des Musikvereins, entspannt durch das Programm führen. Mit Lichteffekten und Nebelschwaden wurde das Stimmungsbild gelenkt. Bürgermeister Hans Lorenz, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, gratulierte zum Jubiläum. Er attestierte dem Verein modernität, da er stets die Zukunft im Auge habe. Als Beispiele nannte er Musikschule und die Mitwirkung im Projekt "Mausik macht Schule". Auch erwähnte er die frankophile Seite des Vereins. Der Musikverein habe maßgeblichen Anteil an der Gründung der kommunalen deutsch-französischen Partnerschaft. Dann war es endlich soweit. Die Musik, wegen derer so viele gekommen waren, spielte. Ein erstes klangvolles Stück zum aufwärmen. Dann eine sinfonische Dichtung von Jean Sibelius, deren musikalischer Charakter weniger zugänglich war. Elben und Elfen als nordische geheimnissvolle Naturgeister konnte man sich dennoch gut vorstellen. Mit "Brücke ins schottische Hochland", einer Komposition von Alexander Haley, der der mit dem Musikverein kooperierenden Musikschule seinen Namen gab und als Alexander Rautnig im Orchester mitspielt, war man noch einmal im Norden. Danach ging es ab in den Süden. Mit der Ouvertüre zu Bizets Oper "Carmen" trieb Dirigent Hamaekers die Fingerfertigkeit seiner Musiker in ungeahnte Höhen. Die Hürde wurde nicht auf Anhieb genommen, doch dann ließen flinke Finger Triller um Triller sicher folgen. Es folgten viele weitere Stücke und nach der ersten Nervosität kamen die Musiker in ihr Element. Die Auswahl der Stücke hatte daran großen Anteil. Denn mit der Filmmusik zu den "glorreichen Sieben" oder den "Moment for Morricone" fing man die Steinbrichatmosphäre gekonnt ein. Manchmal glaubte man, die gleiche Silhouette eines Cowboyhuts an der Kante zu entdecken. Oder ein Reiter mit seinem Pferd, der sich vorsichtig den steinigen Weg nach unten bahnt, wurde vor dem geistigen Auge sichtbar. Bei diesen Stücken fielen besonders die langsam einfühlsam und gut gespielten Passagen auf sowie die Soloelemente. Das Publikum forderte am Ende applaudierend Zugaben.
Quelle: Rhein Neckar Zeitung

Feuerwerk mit Broadway-Flair entfacht: Fast 400 Besucher sind begeistert von den Unter-Schönmattenwager Bigband-Klängen / Das Spektrum reicht von Mosch bis Miller und Michael Jackson

Zum Finale brennen Wunderkerzen und mit Glenn Millers Melodien-Rausch ist das Haus des Gastes für einen Moment lang wie eine Weltstadt mit Broadway-Flair. Der „Enkel von Ernst Mosch“, so Donat Skroch als glänzend aufgelegter Moderator eines Abends der Superlative, ist da schon lange nicht mehr im festlichen Saal. Ihm war – anders als den fast 400 begeisterten Besuchern – das Konzert der Blasmusik Unter-Schönmattenwag zu enig traditionell und viel zu modern. Ob Marsch oder Polka, Swing oder Jazz, Klassik oder Pop – ja, die Blasmusiker unter der Leitung ihres Dirigenten Marcel Hamaekers haben sich zur richtig guten und modernen Bigband gemausert. Sie können alles – auf höchstem Niveau. Von Jakob de Haan über Benny Goodman und Glenn Miller bis hin zu Stevie Wonder. Michael Jackson erwecken sie ebenso perfekt zum Leben wie Mosch mit dem Marsch der Musikanten aus dem Egerland. Weniger Nachwuchsprobleme Nur wer sich weiterentwickelt in der Blasmusik, hat auch mehr junge Hörer und weniger Nachwuchssorgen. Deshalb begrüßt Vorsitzender Hans Vogel ganz bewusst mit dem erst neun Jahre alten Nils Schwabedissen aus Heddesbach den jüngsten Neu-Musiker voller Stolz. Die Modernität der Kapelle ist auch der Grund, weshalb zwei junge Schlagzeuger um den „Chef-Drummer“ Wolfram Walter nicht nur bei dem Götz-Hit „Montañas de fuego“ brillant zeigen, was es heißt, Feuerwerke zu entzünden. Der ganze Abend ist ein einziges Feuerwerk moderner Blasmusik, angelegt und ebenso launig wie informativ moderiert als Zeitreise um die Welt mit heißen Temperaturen zum Frühlingsanfang. Von Old-Europa bis zur Neuen Welt führt der Weg, an dem das über 30-köpfige Orchester labend einen Höhepunkt nach dem anderen entdeckt und zum beeindruckenden Gesamtklang bringt. Da reihen sie sich auf wie „an einer Perlenkette, die Blasmusik-Knaller“, so Moderator Donat Skroch – und zwar schon zur Eröffnung von Hoffmann, Vlak, Liano, Nijs, Jarre, Sousa, Kohler oder Ghisallo. Technisch brillant, ob bei den triumphalen Trompeten oder prächtigen Posaunen, den flotten Flügel- und all den anderen Hörnern, bei den glasklaren Klarinetten und filigranen Flöten. Von der Tuba gar nicht zu sprechen, und die stark besetzte Saxofon-Truppe ist ohnehin immer ein Garant für das Ensemble. Schon der Konzertmarsch „Opening“ macht mit einem Schlag deutlich, was da an Spielfreude auf die Besucher zukommen wird: Ein „gigantisches und riesiges Raumschiff“, wenn sie der Ansage Glauben schenken wollen – sie tun es und werden nicht enttäuscht. Aber deshalb gehen die Freunde der Blasmusik ja so gerne nach Schimmeldewog. Auch um den Einfluss des Barockstils zu hören – bei der Haan-Fantasy „Queen‘s Park Melody“ ist dies möglich. „Cataluña“ ist ein köstliches Capriccio español, Markus Götz und seine Feuerberge mit spanischer Folklore und Rhythmen aus Afrika der erste große Höhepunkt des Abends. Da geht die Post ab und der kraftvoll, aber stets präzise die Zeichen gebende Hamaekers straft schwatzfreudige Hörer der ersten Reihe mit mahnendem Blick. Erfolgreich. Es kehrt Ruhe ein und volle Konzentration, denn es lohnt sich weiter: Maurice Jarre und die Ouvertüre „Lawrence of Arabia“ wird zum Paradestück der Kapelle, mit aller Kraft, zu der sie fähig ist, aber auch voller raffinierter Details und größter Transparenz in den Stimmen. Und die Band steigert sich noch mehr. John Philip Sousas Lieblings-marsch „The Thunderer“ scheint für die Unter-Schönmattenwager ge-schrieben zu sein. Und auch der Egerländer Musikantenmarsch erklang „so gut wie unter Ernst Mosch“. Es folgen nicht minder gelungen „Mit Herz und Schwung“, die „Groove Academy“, „Saxophoning“, „Sing Sing Sing“ und schließlich Funk und Swing sowie „American Patrol“ von Meacham und „String of Pearls“ von Gray als Hommage an Glenn Miller mit der großen weiten Wunderkerzen-Welt des Broadway. Nach „In The Mood“ mit der Reise der Posaunen durch den Saal als Zugabe gibt es keine Steigerung mehr. Außer – ja natürlich: das Schimmeldewog-Lied.
Quelle: Odenwälder Zeitung